1. Tag
Anreise:
Am
1.Februar 2011 ging es endlich los. Alles fertig gepackt, Laptop
dabei und es konnte los gehen. Meine Mutter hat mich morgens abgeholt
und es ging Richtung Husum. Dort angekommen musste ich mich anmelden
und auf den Chirurg bzw. auf die Chirurgin warten. Denn ich wurde von
einem Ehepaar operiert :) Herr und Frau Dr. Belz. Ich fand den
Gedanken sehr angenehm. Frau Dr. Belz hat mir dann nochmal alles
erklärt und danach wurde mein Magen nochmal mit Ultraschall
untersucht, ob dort alles okay ist. Und es war dann auch alles okay.
Dann wurde mir noch schnell Blut abgenommen und ich bekam mein
Zimmer. Ich war mit zwei älteren Damen in einem Zimmer. Da wir schon
relativ früh dort waren, hatten meine Mutter und Ich noch Zeit für
einen Kaffee in der Klinik Cafeteria. Später gingen wir dann wieder
auf mein Zimmer und es kam mein Krankenpfleger vorbei, um mir den
„leckersten“ Drink aller Zeit vorbei zu bringen. „Salzwasser“
oder sowas ähnliches. Eine ekelhafte Plörre. Und davon musste ich 2
Liter trinken. Das war dazu da, meinen Magenraum und meinen Darm
komplett leer und sauber zu spülen für die OP. Nichtmal mit Tee
oder irgendetwas durfte ich es mischen. Ich musste es Pur trinken.
Also ganz ehrlich, das war für mich das Schlimmste an der ganzen OP.
Naja,ich habe dieses Zeugs dann würgender Weise irgendwie runter
bekommen und war froh, als ich das geschafft hatte! Es wurde später
und meine Mutter♥ verabschiedete sich langsam von mir. Vor lauter
Aufregung war ich ständig draussen und habe geraucht. Habe meinen
Mann und meine Freundin ständig angerufen. Ich hatte meine Laptop
dabei und konnte dann wenigstens Abends noch mit meinem Mann und
meiner Freundin schreiben. Das hat mich etwas beruhigt. Irgendwann
bin ich dann total erschöpft eingeschlafen.
2. Tag
OP-Tag:
Morgens
um 7h wurde ich von der sehr netten Schwester geweckt. Mein Gott, war
ich nervös. Ich bin dann aufgestanden und hab mich frisch gemacht.
Die Krankenschwester brachte mir dann mein hübsches OP-Hemd und die
sexy OP-Kopfhaube. Bevor ich das angezogen habe, musste ich mich noch
in meine extremen engen Kompressions Strümpfe quetschen. Diese
Dinger helfen zwar, aber meinen Fingern taten die gar nicht gut.
Alles hab ich mir damit aufgerissen. Ich habe dann die Schwester
gebeten, mir dort rein zu helfen, was Sie dann auch tat. Das war
wirklich eine ganz Liebe !
Es
hiess, ich bin die zweite, ich wäre wohl so gegen 8:30h dran. Mein
Mann kam dann auch schon und ich war nicht mehr alleine
:)
Mittlerweile war es dann aber schon nach 8:30h. Naja, abgeholt haben sie mich dann letztendlich um 11h :)
Mittlerweile war es dann aber schon nach 8:30h. Naja, abgeholt haben sie mich dann letztendlich um 11h :)
Zwei
Schwestern kamen in mein Zimmer gestürmt und sagten „Soooo, jetzt
geht’s aber los“ Mein Herz klopfte wie verrückt. Mein Mann gab
mir noch einen Kuss und schon war ich auf dem Weg in den OP. Die
beiden Schwestern haben mir Mut zugesprochen und mit aufgemuntert,
aber eigentlich war ich relativ gelassen, denn ich wusste, ich schlaf
gleich schnell ein und danach ist alles vorbei. Die Schwestern
schoben mich in eine Art „Schleuse“ und übergaben mich an den
OP-Bereich. Dort standen zwei Schwestern und haben schon sehnsüchtig
auf mich gewartet. Ich sollte dann auf den OP-Tisch rüberkrabbeln
und mich entspannen.Dann klauten sie mir mein OP Hemd ;) und deckten
mich mit einer warmen blauen Decke zu. Wenn ich so zurück denke,
mensch, die waren alle so unglaublich lieb. !! Danach wurde ich dann
in den OP-Vorraum geschoben, wo der Narkose Arzt auf mich wartete. Er
legte mir einen Zugang im linken Handrücken und spritze mir ein
Beruhigungsmittel bzw. ein „SchwummerMittel“. Es sagte mir dann
„Ihnen wird jetzt etwas schwummerig“
Und
das wurde mir auch ziemlich schnell. Aber ich muss sagen, ich
empfand es als sehr angenehm. Habe nur noch die Hälfte wahr
genommen. Der Narkose Arzt fuhr mich dann in den OP-Saal und setzte
mir eine Maske auf mein Gesicht. Ich merkte noch, wie irgendjemand an
meinem Beinen zugange war, aber ich weiss nicht, was die da gemacht
hat :D
Ich
sah den Bildschirm von dem Laproskop und sah, wie jemand damit
rumfuchtelte. Wurde wohl gereinigt oder so :) Zuletzt sah ich die
großen OP-Lampen direkt über mir und dann war ich weg. Es war so
angenehm und ich würde es immer wieder tun!
Und
schon war ich wieder wach. Ich lag auf der Intensivstation. Ich
schaute mich um und sah eine weisse Wand. Und ich sah meinen Mann.
Aber richtig sprechen konnte ich noch nicht. Ich weiss nur noch, dass
ich meinen Mann gefragt habe, wo meine Mutter sei und er sagte mir,
dass Sie bald kommt. Mein Mann hat mir im Nachhinein erzählt, dass
ich ständig gesagt habe „Ich habe keine Schmerzen, mir geht’s
gut“ :D „Ich bin froh, dass ich es hinter mir habe“ Meine
Mutter kam dann auch, aber ich habe kaum was mit bekommen. Mein
Mutter sagte dann auch, ich solle erstmal ausschlafen. Nach einiger
Zeit war ich dann etwas wacher und überglücklich. Und ich hatte so
gut wie keine Schmerzen. Klar, hab ich gefühlt, dass da jetzt was
anders ist, aber von extremen Schmerzen kann ich nicht berichten.
Also einen Zahnarzt Besuch finde ich persönlich schlimmer !!
An
Zugängen hatte ich einen im linken Handrücken,worüber ich
Schmerzmittel bekam. Zudem hatte ich noch eine Drainage im Bauch und
einen Blasenkatheter.
Die
äusserlichen Narben habe ich gar nicht gespürt und im Bauchraum
fühlte es sich an, als wenn ich Muskelkater habe. Und wenn ich mich
gar nicht bewegt habe, habe ich so gut wie nichts gespürt. Ich hatte
die ganze Zeit solch einen Durst, weil ich seit dem Tag davor ab 18h
nichts mehr trinken durfte. Mein Mund war völlig ausgetrocknet aber
ich durfte ja nichts trinken. Die liebe Schwester hat mir dann so
einen kleinen Stab mit einem Schwamm vorne dran gebracht, den ich in
Wasser tunken durfte und meinen Mund zumindestens befeuchten konnte.
Das tat sehr gut! Hinter mir piepten Blutdruck Geräte usw. in einer
Tour und an meinem Beinen waren Venenpumpen angebracht um das
Thrombose Risiko zu mindern. Zudem hatte ich ja auch meine sexy
Thrombose Strümpfe an die mir bis in die Leiste gingen. An meinem rechten Zeigefinger hatte ich auch noch einen Pulsmesser. Später war ich
dann wieder alleine und habe mich ehrlich gesagt ziemlich
gelangweilt. Alle 20 Minuten ging das Blutdruckmessgerät an meinem
rechten Arm los. Die Nacht war kurz, da ich immer von dem
Blutdruckmessgerät und den Venenpumpen wach wurde.
3.Tag:
Da ich
morgens eh schon wach war, war es gar nicht nötig mich zu wecken.
Morgens kam dann eine Krankenschwester und wollte mich waschen. Mir
graute es davor, mich richtig zu bewegen. Aber ich musste. Die
Krankenschwester kam dann mit Schüssel und Lappen und fing an,meinen
Hals, Brüste, Bauch, Beine und Intimbereich zu waschen. War mir etwas
unangenehm, aber ich denke mir bei sowas immer „Die sehen sowas
jeden Tag, und wahrscheinlich noch Schlimmeres“. Dann sollte ich
mich aufrecht hinsetzen. Es zwiebelte schon etwas im Bauch, aber ich
habe es dann geschafft und saß ein Tag nach meiner OP auf der
Bettkante und die nette Schwester hat mir den Rücken gewaschen. Mein
Kreislauf war etwas im Keller aber ansonsten ging es ganz gut. Als
sie dann fertig war und ich wieder sicher lag, sagte sie mir, dass
ich gleich abgeholt werde und dann zum Schluck-Röntgen gebracht
werde. Und wenn dabei nichts Negatives raus kommt, komme ich wieder
auf Normal Station. Einige Zeit später kamen zwei nette
Krankenschwestern und habe mich zum Schluck-Röntgen gebracht. Und
dort musste ich das erste mal aufstehen. Es fühlte sich an, als
hätte ich 20kg Steine im Bauch, die mich runter ziehen. Ganz
komisches Gefühl, aber keine richtigen Schmerzen. Eher wie starker
Muskelkater mit Steine :) Ich musste mich dann in solch ein Gerät
stellen, was Röntgen Aufnahmen von mir macht, während ich ein
gelbes Kontrast Mittel schlucke. Es schmeckte nach nichts, aber das
war auch etwas, wo ich sagen muss „Das tat weh“. Ja, das
zwirbelte schon etwas mehr in den Magengegend. Aber es waren ja Gott
sei Dank nur ein paar Sekunden.
Mir
wurde dann gesagt, dass alles Bestens sei und ich auf Normal Station
darf.
Dort
angekommen habe ich einen anderen Platz bzw. ein komplett anderes
Zimmer bekommen. Ich hatte einen sehr schönen Platz am Fenster mit
Blick auf eine Grünanlage. Das war sehr schön. Meine Mutter war
auch da und mich plagte der Durst. Die Schwester kam rein und gab mir
endlich das OK, dass ich etwas Wasser trinken darf. Und so trank ich
meine ersten Schlücke mit meinem Magenbypass. Man Darm hat solch
einen Lärm gemacht, dass es mir schon fast unangenehm war :) Aber
nach solch einer OP muss das alles erstmal wieder in Gange kommen.
Das Trinken tat auch nicht weh. Es tat mir in erster Linie einfach
nur gut. Ein Hungergefühl hatte ich auch nicht. Nur mein Kopf hat
mir gesagt, ich könnte ruhig mal was essen, aber das habe ich
ignoriert und so lang gewartet, bis ich was bekommen habe. Am Abend bekam
ich dann meine „erste Mahlzeit“. Eine Kartoffelpüree Suppe?Ich
weiss nicht genau, was das war, es hat jedenfalls nach Kartoffelpüree
geschmeckt. Und es war göttlich :D
Nach
2-3 Löffeln habe ich schon aufhören müssen. Es war sehr neu für
mich, aber auch schön. Und mein Magen bzw. Darm war sooo laut. Vor
allen Dingen, wenn ich mich nachdem Essen hingelegt habe. Grinsend
lag ich auf meinem Bett und habe meinem Magen-Darm Trakt gelauscht.
Auch eine nette Beschäftigung. Naja, an diesem Tag gabs nichts
Besonderes mehr und ich habe dann irgendwann geschlafen.
4.Tag
:
Zum
Frühstück gab es eine Vanille Suppe. Lecker. Habe ich sehr gut
vertragen.
Danach
kam die Schwester und hat mir meinen Blasenkatheter gezogen, damit
ich selber auf Toilette gehe. Das ging auch schon ganz gut. Langsam,
aber es ging. Am Vormittag kam dann eine „Bewegungstherapeutin“
die mit mir laufen wollte. Das haben wir dann auch gemacht. Ich bin
einmal die Station hoch und runter gelaufen. Danach war ich ganz
schön geschafft.
Abends
gab es dann wieder irgendeine Suppe, ich kann aber nicht genau sagen, was
das war. Irgendwas püriertes mit Geschmack. Aber war sehr gut :)
5.Tag
:
Frühstück
wieder einmal eine leckere Suppe. Diese ganzen Suppen habe ich
wirklich sehr gut vertragen. An diesem Tag habe ich mir gedacht, ich
muss unbedingt mal an die Luft. Und so schnappte ich mir meinen
Freund, den Schmerztropf, habe meinen Drainagebeutel in eine
Stofftasche getan und an den Ständer vom Tropf gehängt und bin
langsam Richtung Fahrstuhl gelaufen.
Es
ging wirklich sehr gut. Als ich dann unten war, ging ich raus und
setze mich in einen Pavillion, der direkt vor dem Haupteingang steht.
Es war ein sehr gutes Gefühl,soweit gekommen zu sein. Dort saß ich
dann einige Zeit und geniesste die Luft.
Zum
Abend hin bin ich viel gelaufen, damit mein Kreislauf mal wieder
richtig in Schwung kommt.
So
ging der Tag dann auch zu Ende.
6.Tag
:
Wie
immer :Suppe. Aber sie schmeckte mir immer noch :)
Ich
bin rumgelaufen, hatte kaum noch Schmerzen und mir wurde der
Schmerztropf entfernt.
Am
Nachmittag kam dann ein Pfleger und hat mir die Drainage gezogen. Es
sagte mir, ich solle beim Ziehen husten und dann merke ich es kaum.
Ich
hab gehustet und es trotzdem gemerkt. Aber ganz schön dolle! Das
empfand ich als sehr unangenehm, aber war ja auch ganz schnell vorbei
:)
Im
Laufe des Tages kam dann mein Chirurg und sagte, wenn ich Stuhlgang
habe, kann ich morgen nach Hause. Und den hatte ich :)
7.Tag
Entlassung :
Die
letzte Nacht überstand ich sehr gut und konnte dann endlich wieder
nach Hause! Die Autofahrt war okay. Nur bei einigen Hubbeln hab ich
meinen Magen gespürt.
!!!!
Ich würde diese OP jederzeit immer wieder machen !!!!