Meine Geschichte


Herzlich Willkommen auf meinem Blog ♥
Mein Name ist Catharina, ich bin 24 Jahre „jung“ und lebe im schönem Schleswig-Holstein.

Mit diesem Blog möchte ich meine Erfahrungen mit meinem Magenbypass an euch weitergeben und auch sehr gerne Hilfestellung geben.
Ich werde regelmässig posten und meinen Gewichstverlauf festhalten.
Meine OP ist zwar schon etwas länger her, aber den Magenbypass hab ich ja immer noch :D

Wenn Ihr Fragen habt oder Hilfe benötigt, dann scheut euch nicht, mich zu kontaktieren. Ich freue mich über jede Mail und beantworte sie schnellstens :)

Das bin übrigens Ich ♥



Meine Geschichte:

Schon seit meiner frühesten Kindheit leide bzw. litt ich an extremen Übergewicht. Mein erster „richtiger“ Abnahmeversuch begann mit ca. 6 Jahren. Ich habe meine erste Abnahme Kur gemacht. Und selbst dort wurde ich geärgert, genau so wie in meiner Schule. Meine Schulzeit war keine sehr schöne Zeit. In der Vorschule ging es gerade noch so mit den Hänseleien, aber sobald ich auf die Grundschule kam, wurde ich leider zum Mobbingopfer. Alle Klassekameraden ärgerten mich tagtäglich und der Gang auf den Schulhof war die reinste Tortour. Ich war jedes Mal froh, als ich wieder zuhause angekommen war. Zuhause in meinem Zimmer, wo mich keiner hänseln konnte. Aus diesem Verhalten heraus habe ich mich mehr und mehr zurück gezogen und habe meistens mit mir alleine gespielt. Ein oder Zwei Freundinnen hatte ich damals, wobei die eine Freundin keine wirkliche Freundin war. Sie war immer sehr herablassend zu mir, doch in meiner Situation war ich einfach froh, überhaupt eine Freundin zu haben.

Mit 11 Jahren sind wir aus unserem alten Stadtteil weg gezogen und ich kam auf eine neue Schule. Auf die Hauptschule. Es war der reinste Horror für mich. Schon allein die Vorstellung daran, dass ich eine Klasse mit zwanzig anderen pubertierenden Teenagern in eine Klasse muss hat mich viele Nerven gekostet. Zumal sich dort alle schon kannten und ich als Einzig Neue in diese Klasse musste. Wie zu erwarten habe ich es dann doch überlebt :)

Wenn ich so zurück denke, gab es auch viele schöne Momente in meiner Schulzeit. Ich hatte realtiv viele Freunde und war eigentlich sehr beliebt. Doch leider gab es natürlich „die Mädels“ auf der Schule, die sich für was ganz Besonderes hielten. Und die hatten es natürlich auf die Neue Dicke abgesehen. Und so ging das gemobbe weiter. Aber ich hatte sehr viel Halt durch meine Freunde und konnte damit eigentlich realtiv gut umgehen. In einer Clique ist man halt stärker :D Wobei in meiner Clique auch 2 korpulentere Mädchen waren. Man sehnt sich halt nach Gleichgesinnten, wobei sowas nie bei uns Thema war. !?
Zu diesem Zeitpunkt wog ich ca. um die 110kg. Ich hatte meinen ersten Freund, mit dem aber auch nach 1 ½ Monaten wieder Schluss war. Ich weiss bis heute nicht, warum?!

Mit 16 Jahren habe ich dann meinen Abschluss gemacht und war endlich mit der Schule fertig. Zu diesem Zeitpunkt wog ich so um die 120kg.
In meiner kompletten Schulzeit habe ich unglaublich viele Diäten gemacht. Sämtliche Zeitungs-Diäten wie zb. Brigitte Diät. Unter anderem natürlich auch Weight Watchers und Trennkost. Selbst wochenlange Flüssigkost musste ich durchmachen nur um ein paar Kilos zu verlieren. Ich wollte immer etwas gegen mein Übergewicht tun, doch leider blieb der Erfolg nicht lang da, durch den altbekannten Jo-Jo-Effekt. Und ich habe wieder und wieder immer mehr Kilos drauf gehabt. An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Mutter bedanken, die mir immer geholfen hat und mich immer unterstützt hat bei jeder Diät, einfach bei allem was damit zutun hat. Du bist die Beste ♥

Meine Mutter hat mir oftmals ganz schön in den Hintern getreten, was ich aber auch gebraucht habe, denn ich war ja in der Pubertät und in dieser Zeit denkt man überwiegend an andere Sachen ;)
Nach meiner Schule habe ich eine sechs-wöchige Abnahme Kur in Mölln gemacht. Dort haber ich 8kg verloren. Wieder zuhause habe ich es lange so weiter gemacht, doch irgendwann hat es wieder nachgelassen. Zu diesem Zeitpunkt wog ich ca. 130kg.

Kurz vor meiner Kur habe ich meinen lieben Ehemann kennen gelernt. Mein Ehemann stammt ursprünglich aus Nepal und lebt mittlerweile seit fast 7 Jahren in Deutschland. Und seit über 5 Jahren mit mir ♥
Es war wirklich Liebe auf den ersten Blick. Ich habe ihn gesehen und habe gedacht „Das ist er!“. Ich war mir sehr schnell sicher, dass er der Mann meines Lebens ist und somit haben wir nach ca. 1 Jahr geheiratet.
Ebefalls zu diesem Zeitpunkt hatte ich eine „Beste Freundin“, mit der ich mich sehr gut indentifizieren konnte. Heute weiss ich, dass es daran lag, dass sie genau so viel Übergewicht hatte wie ich. Mit einer anderen „Dicken“ an der Seite fühlt man sich sicherer. Man teilt das selbe Leid. Man wird zusammen gemobbt und kann sich zusammen dagegen wehren. So war das zumindestens immer bei mir. Leider habe ich im Endeffekt merken müssen, dass sie mich nur ausgenutzt hat, aber das möchte ich hier nicht breit treten. Daraufhin haben sich unsere Wege getrennt.

Zu diesem Zeitpunkt hatten mein Mann und Ich schon eine gemeinse Wohnung und lebten unser Eheleben, welches durch mein extremes Übergewicht manchmal ganz schön gelitten hat. Jeden Tag hatte ich schlechte Laune und habe es meinem Mann auch spüren lassen. Heute tut mir das alles unendlich leid, dass ich so mit ihm umgesprungen bin und ich bin mir sicher, dass das kein anderer Mann mitgemacht hätte. Aber ich habe ihm versucht zu erklären, woran es liegt, dass ich immer so schlecht drauf bin bzw. war. Und mein Mann konnte mich verstehen und mich bei Allem unterstützt.

Schlussendlich landete mein Gewicht dann bei stolzen 160kg. Dieses Gewicht entsprach dem Adipositas Grad III mit einem BMI von 58. An Arbeiten konnte ich zu dem Zeitpunkt gar nicht denken, zumal es nicht nur wegen dem Übergewicht nicht ging, sonder auch, weil ich mich komplett zurück gezogen hatte und keinen Kontakt nach „draussen“ hatte. Soziale Kontakte waren für mich ein Fremdwort. Ich ging zum Einkaufen, dass war aber auch das Höchste der Gefühle. Kein Selbstbewusstsein und kein Selbstwertgefühl. Ich war ein psychisches Wrack. Und so lebte ich mein „dickes Leben“ mit immer wieder neuen Diäten, immer wieder neuem Mut, doch leider hatte ich dieses gewünschte Durchhaltevermögen nicht. Irgendwann bin ich dann im Internet auf ein Adipositas Forum gestossen. Ich habe mich dort sofort angemeldet und mir alles durchgelesen, was für mich interessant war. Nächtelang saß ich vor meinem Laptop und habe immer wieder neue Posts gelesen und auch selbst viel gepostet. Ich machte mir viele Gedanken, ob solch eine OP das Richtige für mich wäre und ich bin recht schnell zu dem Entschluss gekommen „Das ist meine letzte Chance“. Sofort hat mich der Mut gepackt und ich habe gleich am nächsten Tag einen Termin zur Beratung bei meinem Hausarzt gemacht. Vorher hatte ich natürlich schon reichlich Infos gesammelt um auch genau zu erklären, was ich von ihm möchte. Meine Mutter hat mich zu dem Termin begleitet. Meine Mutter hat mich überall hin begleitet und sie stand voll und ganz hinter mir ♥ Mein Hausarzt erzählte mir dann vom „Gastric Banding“. Tja, ich wollte aber kein Magenband. Bei meinem extemen Übergewicht hielt ich das für „nicht genug“.

Mein Hausarzt hat mich dann an die Uniklinik Kiel verwiesen, wo ich auch relativ schnell einen Termin zur Vorstellung bekommen habe. Das Gespräch hat mich persönlich nicht überzeugen können. Der Chirurg, mit dem ich das Gespräch hatte, kam mir ziemlich unwissend und unkompetent rüber. Er hat mich weder gewogen noch nach meinem Essverhalten gefragt. Er wollte lediglich wissen, was ich denn schon an Abnehmversuchen hinter mir habe. Der Chirurg kam sehr schnell zu dem Entschluss, dass ein Schlauchmagen genau das Richtige für mich wäre. Er sagte dann „Sie holen sich einen Termin bei unserem Psychologen, ich kümmere mich um alles weitere und rufe Sie an, sobald ich die Entscheidung habe, ob Sie die OP bekommen oder nicht.“
Danach wurde mir noch Blut abgenommen und ich durfte wieder gehen.
Mir war innerhalb Sekunden klar „Dort lasse ich mich nicht operieren!!!“
Das ist meine persönlich Meinung und da stehe ich auch hinter !!

Und somit habe ich dann alles selbst in die Hand genommen. Ich habe mich im Internet nach Klliniken in Schleswig-Holstein erkundingt und bin auf die Adipositas Klinik in Tönning gestossen. Dort habe ich schnell einen Termin bekommen und war von dem Chirurg komplett überzeugt. Er mich gewogen, hat mich vermessen, hat mich nach meinem Essverhalten ausgefragt und war mir sehr symphatisch. usw. Er wollte einfach alles wissen, was für dieses Thema relevant ist. Und genauso hatte ich mir das auch gewünscht. Der Chirurg war genauso wie ich der Meinung, dass ein Magenbypass genau das Richtige ist. Und nach diesem Termin ging der Ärzte Marathon los.

Ich brauchte ärtzliche Atteste von folgenden Ärzten :
Attest vom operierendem Chirurg, Schlaflabor, Orthopäde, Hausarzt + Blutbild, Psychologe, Psychiater, Gastroskopie.

Zudem hatte ich noch Bescheingungen von :
Oecotrophologin, Sporttherapeutin, Mitlglied in verschiedenen Adipositas-Foren, Fitness Studio Ausweis, Unterlagen meiner Abnahme Kuren, Teilnahmebescheingung Ernährungs-Kurs.

Somit hatte ich auch das MMK (Mulitmoadeles Therapiekonzept) erfüllt. Ich hatte Ernährungsberatung, habe Sport gemacht und war beim Psychologen. Alle meine Atteste und Bescheingungen waren positiv und haben meinen Antrag unterstützt. Ich war so happy, als ich alles zusammen hatte und ich meinem Antrag abgeben konnte. Ich habe noch ein persönliches Schreiben an dem MDK hinzugefügt, wo ich mein Befinden genauestens geschildert habe.
Antrag abgegeben und knapp 3 Monate gewartet. Diese 3 Monate waren der reinste Horror für mich. Zumal es mir dort nicht nur so schlecht ging, wegen meinem Übergewicht.

Meine Freundin, mit der ich heute noch eng befreundet bin, war ebenfalls übergewichtig. Ich hatte ihr damals den Vorschlag gemacht, auch mal über das Thema „Adipositas-Chirurgie“ nachzudenken. Das tat sie dann auch und hat sich in der Uniklinik Kiel vorgestellt. Ich glaube nicht mal einen Monat später lag sie auf dem OP Tisch und bekam ihren Schlauchmagen. Und ich gebe es offen zu: „ich war eifersüchtig, neidisch, gekränkt“Obwohl ich es ihr selbst vorgeschlagen habe. Jeden Tag habe ich geweint. Jeden Tag ging es mir immer schlechter. Und ich wusste immer noch nichts von meiner Krankenkasse. Natürlich hätte ich auch in die Uniklinik gehen können, aber ich wollte in eine „Richtige“ kompetente Adipositas Klinik, in der man sich ausschliesslich mit dem Thema Adipositas auseinandersetzt. Nur so hatte ich das Gefühl in guten Händen zu sein. Ich war so verzweifelt, dass ich den Kontakt kurzzeitig zu meiner Freundin unterbunden habe. Ich konnte damit nicht umgehen. Ich habe immer gedacht „Sie hat mir meinen Traum weg genommen“ Ich weiss, es klingt alles egoistisch, aber wenn man so verzweifelt ist, kommt es einen vor, als wäre die ganze Welt gegen einen. Ich habe sie einen Tag nach ihrer OP im Krankenhaus besucht und habe versucht mir nichts anmerken zu lassen. Danach habe ich den Kontakt abgebrochen. So lang, bis ich Kraft genug hatte, wieder mit ihr zu sprechen. Ich habe ihr alles erklärt und danach war dann auch wieder alles okay.

Dann kam der Tag der Tage, welcher mein komplettes Leben veränderte. Ich hatte meine Freundin am Telefon und habe gleichzeitig meine Mails gecheckt. In meinem E-Mail Postfach eine Mail von meinem Krankenkassen Berater. In dieser Mail stand :„Bitte rufen Sie mich zurück“. Und diese Mail lag schon seit 3 Tagen im meinem Postfach. Oh Gott, ich war so aufgeregt und nervös. Hab meine Freundin am Telefon abgewimmelt und sofort bei der Krankenkasse angerufen. „Hallo Frau.... Ich habe eine gute Nachricht für Sie, wie übernehmen die Kosten für Ihren Magenbypass. Ich hätte selbst nicht dran geglaubt, aber es ist so!“. Ich war sprachlos. Mein Grinsen war fest gefroren :D
Ich habe mich hundert mal bei ihm bedankt. Danach habe ich sofort meine Mutter auf der Arbeit angerufen. „Mama?“....“Ja?“.....“Ich krieg die OP!!!!“.....“Ist nicht wahr, oder?“:D Meine Mutter hat sich genauso gefreut wie ich !!!
Meiner Freundin habe ich natürlich auch gleich Bescheid gesagt und alle freuten sich mit mir. Auch mein Mann war überglücklich. Vor Allem war er glücklich, mich wieder glücklicher zu sehen. ♥
Die schriftliche Kostenübernahme kam dann am 25.11.2010 mit der Post. Das war für mich mein vorzeitiges Weihnachtesgeschenk. Ich habe sogar den Brief unter unseren Tannenbaum gelegt :D
Mein OP Termin war dann für den 2.02.2011. Ich war so aufgeregt :)

Meinen OP Bericht findet ihr unter der Ruprik : „OP Bericht“

Meinen Antrag findet ihr unter der Ruprik : „Der Antrag“


- ENDE-